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Blütezeit

1511

In den letzten Kriegen, besonders bei der Schlacht an der Calva, waren Mängel und Lücken in der Landesverteidigung zutage getreten. Kaiser Maximilian I. straffte und vereinheitlichte im Einvernehmen mit dem Landtag die einzelnen Aufgebotsordnungen und schuf das bekannte Landlibell. Die Stadt Meran hatte demnach für den ersten Zuzug 47 3/8, für den zweiten 71 1/16 und für den dritten 94¾ Mann zu stellen

1514

waren die Arbeiten an der südlichen Ringmauer endlich erfolgreich abgeschlossen. In der Vergangenheit war sie dreimal von der Passer zerstört worden. Außerdem kaufte die Stadt 105 Spieße zur Ausrüstung ihres Aufgebotes.

1518

veranstaltete Hans Luz aus Augsburg ein großes Scheibenschießen. Zu diesem Anlass wurde eine neue Schießhütte samt Dach gebaut. Außerdem wurden den Schützen 2 Yhren Wein zum Geschenk gemacht (1 Yhre = 76 Liter).

1514

waren die Arbeiten an der südlichen Ringmauer endlich erfolgreich abgeschlossen. In der Vergangenheit war sie dreimal von der Passer zerstört worden. Außerdem kaufte die Stadt 105 Spieße zur Ausrüstung ihres Aufgebotes.

1518

veranstaltete Hans Luz aus Augsburg ein großes Scheibenschießen. Zu diesem Anlass wurde eine neue Schießhütte samt Dach gebaut. Außerdem wurden den Schützen 2 Yhren Wein zum Geschenk gemacht (1 Yhre = 76 Liter).

1525

In dieser Zeit wurde die Lehre Martin Luthers in den Bergen Tirols verbreitet. Sie fand ihre Anhänger besonders in den Gebieten, die noch direkt den Bischöfen untertan waren. Der religiösen Bewegung folgte bald die soziale Gärung, und so kam es zum Bauernkrieg von 1525.
Am 14. Mai überfiel ein wilder Haufen von ca. 2.000 Leuten hauptsächlich aus Brixen das Meraner Klarissinnenkloster. Sie plünderten es aus und bedrohten und vertrieben die Nonnen. Diese flüchteten zu Meraner Bürgern, bei denen sie Schutz fanden, die Wehrfähigen der Stadt wurden aufgeboten, sodass der Haufen nach Algund weiterzog.
Dort plünderte er das Kloster Steinach und ermordete sogar mehrere Nonnen. Um die gestörte Ordnung einigermaßen wieder herzustellen. wurde der erste Zuzug aufgeboten, und in Meran versammelte sich ein Ausschuss der Vertreter der Städte und Gerichte.

1552

drohte ein Einfall der Franzosen über das Engadin, möglicherweise auch der Schmalkalden über das Obere Gericht. Um der Gefahr zu begegnen, wurde unter den Bürgern Musterung gehalten und die Ausrüstung ergänzt. Von den 78 aufgebotenen Männern waren 17 mit Langspießen, 7 mit Hellebarden, der Rest bereits mit Schusswaffen ausgerüstet.

1602

Die Aufgebote waren nicht nur für den Schutz gegen militärische Feinde gedacht, sondern auch gegen Naturkatastrophen: In diesem Jahr wurden zwei Schuster beauftragt, 50 Feuerkübel zu fertigen.

1605

Erzherzog Maximilian III., Regent von Tirol, reformierte die Zuzugsordnung, die nun 37 Absätze enthielt. Besonders interessant ist der Absatz 5, der die genaue Zusammensetzung der Fähnlein (Kompanien) regelte. Laut diesem waren nur mehr 10% mit Spießen bewaffnet, 80% schon mit Feuergewehren. Die Stadt Meran hatte nun für das erste Aufgebot 47 3/8 , für das zweite 73 1/16 und für das dritte Aufgebot 94¾ Mann zu stellen.
Der Viertelhauptmann Hans Botsch von Zwingenburg hielt Musterung und meldete, dass er weder Fahne noch Pulver und Blei habe. Die Stadt verlieh ihm eine Fahne. 73 und für das dritte Aufgebot Mann zu Hans Botsch von Zwingenburg hielt Musterung und meldete, dass er weder Fahne noch Pulver und Blei habe. Die Stadt verlieh ihm eine Fahne.

1629

Dank der Wehrbereitschaft der Bevölkerung blieb Tirol von den Wirren des Dreißigjährigen Krieges zum größten Teil verschont, wenn auch die feindlichen Armeen an die Grenzen brandeten. Meran war Waffensammelplatz, und so wurde dort viel Pulver gelagert, um die Abwehrbereitschaft aufrechtzuerhalten. Zum besseren Schutz verfügte die Regierung dessen Einlagerung im Bergfried von Ortenstein, seit der Zeit wird er „Pulverturm“ genannt.

1703 - die Bayern von Norden

Im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges (1700 – 1714) zwischen dem deutschen Kaiser und dem König von Frankreich brach Kurfürst Max Emanuel von Bayern seinen Eid, verbündete sich mit Frankreich und überfiel Tirol. Kufstein und Rattenberg fielen in seine Hände, am 1. Juli nahm er Innsbruck in Besitz. Er ließ sich von der Regierung huldigen und schickte alle Aufgebote nach Hause. Der Kurfürst hatte jedoch die Rechnung ohne die Bewohner der noch freien Teile Tirols gemacht: Das Oberinntal und Südtirol griff zu den Waffen, man erschoss sogar kaiserliche Beamte, welche zur Unterwerfung mahnten.
Beim Auszug gegen den Jaufen meuterten die Meraner gegen ihren Anführer, den Landrichter Vigil von Hohenhauser. Man warf ihm vor, gemeinsame Sache mit dem Feind zu machen, da er nicht für rechtzeitige Mobilisierung und ausreichend Munition gesorgt hatte. Er wurde in St. Martin erschossen, an seiner Stelle wurde Baron von Flugi gewählt, und man zog weiter gegen den Feind. Die Bayern hatten den Brenner erreicht und wurden am 17. Juni angegriffen; Baron Flugi erstieg mit seinen Leuten die „Geigen“ und fiel auf der Höhe von Stafflach dem Feind in den Rücken, dies trug wesentlich zum Sieg bei. Inzwischen hatten die Oberländer die bayrische Kolonne, die über den Reschen wollte, bei Pontlatz vernichtet.
Die Unterinntaler hatten Hall erobert und belagerten Rattenberg, deshalb war der Kurfürst gezwungen, am 24. Juli seine Truppen, die immer noch im Feuer der Südtiroler standen, vom Brenner abzuziehen. In Innsbruck eingeschlossen, blieb ihm am 26. Juli nur mehr der fluchtartige Rückzug über Zirl und Scharnitz nach Bayern. Dieses Abenteuer kostete die Bayern 3.500 bis 4.000 Mann und 14 Kanonen, die Tiroler beklagten 100 tote Schützen.

1703 - die Franzosen von Süden

Doch die Gefahr war noch nicht vorüber, denn gleichzeitig mit den Bayern im Norden versuchten die verbündeten Franzosen, von Süden das Land zu erobern. Von Oberitalien rückte General Vendòme in drei Kolonnen gegen Tirol. Die Welschtiroler Schützen wehrten sich tapfer am Passo Nado, bei Arco und bei Molveno, sodass die Franzosen erst im August vor Trient standen.
Im Bozner Unterland wurde das „Letzte Aufgebot“ ausgerufen und die Südtiroler Aufgebote unter Cazan, Flugi und Brandis aus dem Inntal zurückgerufen. Die Franzosen beschossen mit ihrer Artillerie bis zum 11. September Trient, ohne jedoch einen Sturm auf die Stadt zu wagen. Auf Grund der Stärke der Tiroler Aufgebote verließen sie fluchtartig das Land. Der Meraner Adlerwirt Johann Schgier erhielt für seine Verdienste in diesem Krieg von Kaiser Leopold I. ein Wappen verliehen.

1733

waren im Zuge des polnischen Erbfolgekrieges die Franzosen wieder in Oberitalien eingefallen und rückten gegen die Tiroler Grenzen vor. Am 16. September wurden die Burggräfler und Vinschgauer Schützen aufgerufen, sich am Sammelplatz Meran einzufinden, die Kompanien zu bilden, die Offiziere zu wählen und sich mit Pulver und Blei zu versorgen.
Am 19. Oktober rückten die ersten Kompanien aus. Die Meraner Komanie unter Hauptmann Baron von Voglmair war mit Offizieren 113 Mann stark, sie wurde am 17. November nach Storo geschickt und verblieb dort bis zum 20. Dezember. Es kam zu keinen Kampfhandlungen, da die Franzosen keinen Agriff auf Tirol riskierten.
Der Meraner Kompanie hatten sich auch die Grafen Johann und Franz Fuchs von Lebenberg und ein Graf Trapp als Freiwillige angeschlossen.

1734

erarbeitete Baron von Voglmair eine neue Schieß- und Schützenordnung für den Meraner Schießstand. Zum Schießstand Meran gehörten außer der Stadt die Ortschaften Mais, Tirol, Gratsch, Riffian, Kuens, Hafling, Vöran und Aschl. Die Regierung bestätigte diese Schieß- und Schützenordnung Voglmairs und beauftragte ihn, auch für den Vinschgau eine entsprechende zu erstellen.

1735

bedrohten die Franzosen erneut Tirol, die Meraner Kompanie wurde innerhalb 24 Stunden in Bereitschaft versetzt, und im November traf der Marschbefehl ein, an die südlichen Grenzen zu ziehen. Die Bozner wollten den Meranern das Vorrecht, als erste abzumarschieren, streitig machen. Der Meraner Hauptmann Baron von Hausmann verwies jedoch darauf, dass die Meraner Kompanie von jeher als „Leibkompanie“, d. h. als erste im Range angesehen worden sei (Privileg von Kaiser Maximilian I.). Der Obrist von Cazan erkannte dies an, und so marschierte die Meraner Kompanie als erste aus Bozen aus – und in Trient ein. Auch diesmal kam es zu keinen Kampfhandlungen, die Franzosen wagten keinen Angriff.

1762

brach im Burggrafenamt ein Volksaufstand aus („Maiser Rebell“). Die Menschen waren unzufrieden wegen der gesetzlichen Eingriffe ins tägliche Leben und neuer Steuern. Als noch dazu Werbestationen für das Kaiserliche und für das Preußenheer eingerichtet wurden, brach ein Tumult aus. Drei Männer wurden arretiert und nach Innsbruck gebracht; der Volkszorn kochte über, und am 13. Mai brach der Aufstand aus. Dieser zog immer weitere Kreise, da sich die Nachbargemeinden anschlossen. Nur dem klugen Verhalten des Kreishauptmanns von Voglmair und dem Landeshauptmann Graf Wolkenstein war es zu verdanken, dass sich das Volk wieder beruhigte. Wolkenstein begleitete persönlich eine Deputation nach Wien, wo sie als Vertretung des Landes der Kaiserin ihre Beschwerden vorbringen konnte. Diese fanden auch sogleich Beachtung: es wurde eine allgemeine Amnestie erlassen, allerdings waren die Haupträdelsführer davon ausgenommen. Jedenfalls kehrte wieder Ruhe ein.

1765

Im August heiratete Erzherzog Leopold, der nachmalige Kaiser, die spanische Infantin. An dieser Festlichkeit nahm auch die Meraner Schützenkompanie teil. Wieder einmal behauptete sie als „Leibkompanie“ gegen die Ansprüche der Bozner das Recht, als erste ein- bzw. auszumarschieren. Im ständischen Landtag hatte Meran auch das Recht, als alte Landeshauptstadt vor allen anderen Städten des Landes die Stimme abzugeben. Bei feierlichen Aufwartungen schritt der Bürgermeister von Meran allen anderen Bürgermeistern voran.

1774

brach der „Passeirer Wildsee (Rabenstein) am 28. Oktober aus, nun schon zum achten Mal. Die Fluten zerstörten alle Schutzbauten an den Ufern von Meran und Mais. Weite Wiesenflächen wurden überschwemmt, zwei Frauen und zwei Kinder ertranken. Auch der Meraner Schießstand (vor dem Ultner Tor) wurde völlig zerstört.